Tonmeister*in vs. Sprecher*in – Einrichtung des Tonstudios

Tonmeister*in vs. Sprecher*in – Einrichtung des Tonstudios

In einer Spotproduktion geht es ohne die Mitarbeit bzw. Zusammenarbeit von SprecherIn und TonmeisterIn nicht. Beide sorgen dafür, dass die von den KundInnen und TexterInnen besprochenen Texte ins Leben gerufen werden. Doch wie sieht der Arbeitsplatz der TonmeisterInnen oder SprecherInnen aus und welche Unterschiede gibt es?

Die Aufgabe der Sprecher*Innen

SprecherInnen sorgen dafür, wie der Name schon sagt, dass ein vorgegebener Text nach den Wünschen der KundInnen eingesprochen wird. Dies passiert entweder, indem die SprecherInnen den Text selbst aufnehmen und den jeweiligen TonmeisterInnen die Datei zukommen lassen, oder so, dass beide zusammen gleichzeitig den Text einsprechen und bearbeiten.  

Bei der zweiten Variante ist es allerdings der Fall, dass man durch die heutige Digitalisierung nicht mehr extra in ein Tonstudio fahren muss. Durch eine digitale Übertragung vom Ort der SprecherInnen ins Studio ist es möglich, dass beide auf der ganzen Welt mit einer fähigen Internetverbindung einen Text aufnehmen können.  

Sprecher*innen-Equipment  

Somit kommen wir zum ersten benötigten Element, welches im Studio der SprecherInnen (die damit auch von zu Hause aus arbeiten können), nicht fehlen darf. s verwenden das Programm „SessionLinkPro“. Mit dieser Breitbandverbindung ist es möglich, über das Internet die Sprache mit hoher Qualität und niedrigen Latenzen zum jeweiligen Tonstudio zu schicken und aufzunehmen. Dadurch steht einer gemeinsamen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege.

SessionLink muss aber nicht zwingend als Standardprogramm verwendet werden. Die TonmeisterInnen senden den SprecherInnen einen Link zu. Mithilfe dieses Links lässt es sich dann auch gemeinsam zusammenarbeiten.  

Zusatz-Materialien  

Ein anderes wichtiges Element ist das Mikrofon. Dieses ist meist ein Kondensatormikrofon, welches aufgrund seiner Nierencharakteristik gut geeignet für Vocals bei Studioaufnahmen ist, da es am natürlichsten klingt.  

Ein wichtiger Teil des Mikrofons ist der sogenannte Pop-Schutz, welcher vor dem Mikrofon angebracht wird und Explosivlaute wie P, T, K abmildert. Ebenso wird durch den Schutz verhindert, dass Feuchtigkeit in das Mikrofon eindringt und die Technik beschädigt.  

Ebenso wichtig wie das Mikrofon ist ein optimierter akustischer Raum. Durch Absorber und Diffusor ist es möglich, den Klang im Raum zusätzlich zu verbessern. Auch Optionen, wie ein Akustikschirm am Mikrofon sind von Vorteil.  

Ein guter PC mit einer DAW-Software (ProTools, Cubase, WaveLab, Soundforge) ist vor allem wichtig, um Sprachaufnahmen für Bewerbungen zu verschicken und vorher nochmal zu bearbeiten, um Störgeräusche heraus zu filtern (De-Esser) oder Ähnliches. Dies muss aber nicht zwingend der Fall sein. Optional ist es auch möglich, Aufnahmen via VLC, oder Quicktime zu erstellen.

Ein sogenanntes Interface, PreAmp, oder Soundcard sorgt für eine Verbindung vom Mikrofon zum Computer und der jeweiligen Software, oder Live-Regie. Auch zwei Nahfeldmonitore und Kopfhörer schaden nicht.  

Tonmeister*innen-Studios vs. Sprecher*innen-Studio  

Als allererstes sollte man verstehen, wie das Berufsbild der TonmeisterInnen aussieht: TonmeisterInnen, oder auch ToningenieurInnen haben (beispielsweise in unserer Audioagentur) die Aufgabe, unter der Regie des jeweiligen ProduzentInnen den von den SprecherInnen gesprochenen Werbetext aufzunehmen und ihn anschließend im Studio zu bearbeiten.  

Dazu benutzen sie ein Softwareprogramm, welches ihnen hilft, die Sprachaufnahmen so zusammenzuschneiden, dass die Sprache verständlich rüberkommt und die Produktion so umgesetzt wird, dass sie die KundInnen-Wünsche erfüllen durch u.a. auch passende Musik oder Geräusche.  Die TonmeisterInnen arbeiten also nicht nur eng mit den SprecherInnen zusammen, sondern auch mit den jeweiligen ProduzentInnen, die wiederum eng mit dem KundInnen zusammenarbeiten.

Somit ist auch eine gute Kommunikation essenziell für einen erfolgreichen Produktionsabschluss. Das Equipment kann aber, je nach Studio, variieren. Durch die heutige Digitalisierung ist aber ein Mischpult in analoger Form nicht mehr erforderlich.  

Studio-Bestandteile für die Zusammenarbeit  

Ebenso wie bei den SprecherInnen, ist ein Kondensatormikrofon in einem Studio unersetzlich. Da es immer mal sein kann, dass SprecherInnen im Studio zur Aufnahme erscheinen, ist dieses von großer Bedeutung.  

Ein optimierter Raum, sowohl im Studio, als auch in der Gesangskabine, darf auf keinen Fall fehlen. Daher sollten Absorber, Bassfallen und Diffusor vorhanden sein, aber auch ein Akustikschirm sorgt bei der Aufnahme für eine zusätzliche Verbesserung, ebenso wie bei den SprecherInnen.  

Um überhaupt eine Aufnahme bearbeiten zu können, darf ein Rechner nicht fehlen. Dieser sollte auf alle Fälle leistungsstark sein, da während einer Aufnahme der Absturz eines Programms für zusätzliche Kosten sorgt und sich ebenso unprofessionell auf den Verlauf der Zusammenarbeit mit den SprecherInnen auswirkt. Auch sollte dieser PC keine größeren Lüftungsgeräusche von sich geben, da diese beim Abmischen der Aufnahmen akustische Störfaktoren darstellen.  

Eine DAW zur Bearbeitung der Spuren und eventuellen Einspielung von Effekten, oder Sequenzen darf nicht fehlen. Gut dafür eignet sich zur Aufnahme von Radiospots ProTools, aber auch andere Softwareprogramme wie Cubase oder Logic und viele andere.  

Ein Interface darf ebenso nicht fehlen, da es als Schnittstelle zwischen DAW und Mikrofon fungiert.  

Zur Aufnahme in einer Gesangskabine darf auf keinen Fall ein Talkback und Listenback fehlen! Dies ermöglicht die Kommunikation zwischen TonmeisterIn im Studio und den SprecherInnen in der akustisch abgeschirmten Gesangskabine. Im Studio existiert meist ein integriertes Talkback, oder ein Tauschspulenmikrofon. In der Kabine sind die SprecherInnen mit Kopfhörern ausgestattet.  

Sehr wichtig zum Abmischen des Audiomaterials sind zwei Nahfeldmonitore, welche im Stereodreieck aufgestellt sind. Somit tritt der Direktschall in den Vordergrund.  Zusätzlich zur Einspielung von eventuellen Tönen dient ein Midikeyboard, welches mit der DAW zusammenarbeitet. Die DAW beschickt das Keyboard mit Klängen, welche über die Tasten wiedergegeben werden können. Der Vorteil eines solchen Tasteninstruments ist die Größe, Leichtigkeit und schnelle Einsetzbarkeit von externen Tonquellen über Midi, oder USB.  

Über eine größere Distanz von TonmeisterInnen und SprecherInnen darf natürlich auch eine fähige Internetverbindung nicht fehlen, um gemeinsam mit einer Breitbandverbindung im Studio zu kommunizieren und Texte aufzunehmen.  

Bestens ausgerüstet  

Neben dem Können ist sowohl für die SprecherInnen, als auch für die TonmeisterInnen ein qualitativ hochwertiges Equipment entscheidend dafür, dass eine Aufnahme voll ausgeschöpft werden kann. Da beide professionell arbeiten, ist dies der Grundstein für jede erfolgreiche Produktion.  

Der Unterschied eines Agentur-Studios zu einem SprecherInnen-Studio ist also zum einen die Einrichtung, da er mit zusätzlichen Geräten wie einem Midi-Keyboard oder einem Kompressor arbeitet. Grund dafür sind die zusätzliche Einspielung der Musik und das Abmischen – beispielsweise von Radiospots, die eine bestimmte Qualität erhalten müssen, um im Radio ausgespielt werden zu können.  

TonmeisterInnen besitzen also etwas mehr Material als SprecherInnen, da sie neben den Sprachaufnahmen zusätzlich die Aufgabe haben, die aufgenommene Sprache zum fertigen Audio-Produkt weiter zu verarbeiten.